JULIANO ROSSI
„The Last White Christmas“

 

 

Ja, es ist ein Weihnachtsalbum, aber nein, es ist nicht Jim Carrey, der uns vom verschneiten Albumcover entgegenstrahlt, es ist Juliano Rossi. Auch er ein großer Sympath mit vielen Gesichtern, denn Rossi heißt eigentlich Oliver Perau und ist am besten bekannt als Frontmann der Hannoveraner Rocker Terry Hoax, für seine stämmigen Vocals also. Als die Band sich vorübergehend aufgelöst hatte, erinnerte sich Perau seiner Liebe zu den Klassikern, zu den Perlen aus Jazz, Swing und Unterhaltung, die er aus der reichen Plattenkollektion seiner Eltern kannte – und erschuf das Alter Ego Juliano Rossi. Unter diesem Moniker gehört er nun seit über 20 Jahren zu den großen, den letzten wahren Croonern des Landes: Wenn man Rossi hört, hört man gleichsam die Wärme und den Schmelz von Bing Crosby, Frank Sinatra oder Dean Martin. Mit dieser gottgegebenen Stimme wurde Perau sogar zur Gründung von Blue Note Germany unter Vertrag genommen – das hatten mit ihm nur zwei andere deutsche Musiker geschafft. Diese Gabe nutzt er aber auch ganz uneigennützig, wenn er allwöchentlich deutsche Schlager wie die „Capri-Fischer“ oder „Kann denn Liebe Sünde sein“ für demenzkranke Senioren im Altenheim singt, mit seinem Projekt „Klang und Leben“ – auch das ist Oliver Perau!

Und nun ein Weihnachtsalbum, mit Klassikern, aber auch Neukompositionen? Für seine Fans und alle nordlichternen Weihnachtsliebhaber keine Überraschung, denn für die haben Rossis Weihnachtkonzerte im Hannoveraner Pavillon Kultstatus und gehören ganz fest zum Fest: Ohne jede Plakatwerbung sind sie lange im Voraus ausverkauft. An Rossis Seite spielt dann stets die Lutz Krajenski Big Band, ein einmaliger Klangkörper aus versierten Musikern, mit dem der Keyboarder und Arrangeur Krajenski schon die Produktionen von Roger Cicero, Ulrich Tukur oder Jasmin Tabatabai geprägt hat. Rossi und Krajenski, diese Jugendfreundschaft besteht seit über 25 Jahren, als sich letzterer für die Rolle des Gastkeyboarders bei Terry Hoax beworben hatte. Auch „The Last White Christmas“ hat Krajenski produziert und mit Perau zusammen sogar zwei neue Titel geschrieben: Das swingende und doch leicht melancholische „When I’m Thinking of Christmas“, sowie das titelgebende „The Last White Christmas“, welches einfach alle Zutaten für einen perfekten Liedtext hat: Egal ob „Snow!“ oder leider doch „No Snow!“, in jedem Fall gibt es für jeden die Chance auf einen „Mistletoe“. Und musikalisch obendrauf süße Streicher, Glocken, ein Pfeif-Solo und – wie durch das ganze Album hindurch – gekonnt gesetzte Bläser, nämlich Stephan Abel und Axel Beineke an Saxofon, Flöte, Klarinette, Trompete und Flügelhorn. Die Jazzcats Hervé Jeanne am Kontrabass und Christian Schönefeldt an den Drums vervollständigen die Combo für einen klassischen und gleichzeitig frischen Swing-Sound.

Die ganz besonderen Gäste stehen neben Rossi am Mikrofon: Im Duett mit Norwegens Jazz-Sirene Rebekka Bakken singt er das Oscar-prämierte „Baby It’s Cold Outside“ – am Schluss bedankt sich Rebekka allerdings fälschlicherweise bei Olli, nicht bei Juliano! Und dann noch ein Klassiker, ohne den kein Weihnachten komplett wäre, jedenfalls nicht für Chevy Chase als Familienvater der Griswolds im besten Weihnachtsfilm ever: Das hawaiianisch angehauchte „Mele Kalikimaka“ wurde im Original von den Andrew Sisters gesungen; jetzt wird Rossi als Bing Crosby stimmlich vom Damen-Quartett Les Brünettes umgarnt, bekannt für große a-cappella Kunst. Ein heimlicher und stiller Höhepunkt des Albums kommt wiederum aus Norwegen: „Himmel På Jord“ ist in seiner Heimat innerhalb kurzer Zeit vom Hit zum neuzeitlichen Weihnachtsklassiker avanciert; nun konnte Dirk Mahlstedt, ausführender Produzent von „The Last White Christmas“ und Mastermind vom Label Künstlerhafen, den Autor dazu bewegen, eigens eine englische Textfassung zu schreiben, die Rossi als „Heaven On Earth“ erstmalig außerhalb Skandinaviens veröffentlicht: Gänsehaut! Die gibt’s auch bei Bary Manilows „What Are You Doing On New Year’s Eve“ und bei Nat King Coles „Christmas Song“, auch bekannt als „Chestnuts Roasting On An Open Fire“. Vergnüglich wird es wieder bei „Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow!“ oder „Santa Claus Is Coming To Town“. Seinem größten Idol als Komponisten und Arrangeur zollt Rossi mit der Nummer „The Bell That Couldn’t Jingle“ Tribut, nämlich Burt Bacharach.

„The Last White Christmas“ ist ein neues Album für alte, liebgewordene Rituale – ob im Wohnzimmer beim Schmücken der Tanne, oder im Auto auf der Fahrt zum Weihnachtskaffee bei den Großeltern. Vor allem aber weckt es in uns altbekannte, wohlig-warme Gefühle, die wir einmal pro Jahr dringend nötig haben, um abzuschalten und wieder zu uns zu kommen. Juliano Rossis Stimme ist dabei wie eine volle Batterie; ein Akku, der uns wieder auflädt. Das kann dieser Mann mit vielen Gesichtern auch als Oliver Perau, über das Gitarrenbrett von Terry Hoax hinweg, oder als „Musiktherapeut“ mit Hüftschwung, in bis dato 300 Auftritten in Altenheimen. Als Juliano Rossi in „The Last White Christmas“ sorgt er, nicht ohne Augenzwinkern, für die swingende Besinnung unserer Weihnachtsseele.

http://www.julianorossi.de

JULIANO ROSSI „The Last White Christmas“

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Der KÜNSTLERHAFEN übernimmt:

 Album-Veröffentlichung „THE LAST WHITE CHRISTMAS“ am 01.11.2019